Digitale Inhalte begegnen uns mittlerweile überall. An öffentlichen Plätzen, in Geschäften und bei Veranstaltungen setzen moderne Technologien Botschaften audiovisuell in Szene. Informationen, Werbung für Produkte und Marken oder Entertainment läuft in allen Variationen über die Bildschirme. Hinter dem Begriff Digital Signage verbirgt sich eine ganze Reihe von technischen Anwendungen, die täglich zum Einsatz kommen. Digital Signage ersetzt herkömmliche, statische Werbeformate wie Plakate, Anzeigetafel oder Banner und bietet mehr als nur eine digitale Beschilderung.
Dynamische Inhalte und einfache Bedienung
Digital Signage ist eine Möglichkeit zur digitalen Verteilung und Präsentation von multimedialem Content über unterschiedliche Displayformate. Auf Stelen angebrachte Monitore, Infoterminals, Tischaufsteller oder riesige LED-Wände transportieren Text, Bild, Video und interaktive Formate zu den Empfängern.
Die digitalen Inhalte, auch Assets genannt, werden über eine Verwaltungssoftware, dem sogenannten Content Management System, verwaltet und in Templates arrangiert. Es ermöglicht die Ausspielung des Contents über ein Zeitplanmanagement. Konkret handelt es sich dabei um eine Software, die auf einem lokalen Server oder der Cloud verwaltet wird und mit grafischer Benutzeroberfläche eine einfache Bedienung ermöglicht. Auch ohne Programmierkenntnisse können digitale Inhalte damit leicht erstellt, bearbeitet und ausgespielt werden. Installationen an verschiedenen Orten lassen sich gleichzeitig und beliebig von zentraler Stelle aus mit Inhalten versorgen. Über das System kann der Nutzer die Inhalte auch planen, die dann automatisch durchwechseln. Im Vergleich zu klassischen Distributionsmitteln vereinfacht das die Verwaltung sehr und spart Kosten, da die Werbemittel auch nur einmal produziert werden müssen. Frei nach einem COPE-Ansatz (Create once, publish everywhere) können oftmals auch bereits existierende Asset-Datenbanken angebunden werden. Je nach Ort, Zeit und Publikum ist auch eine schnelle, dynamische Anpassung der Inhalte möglich. Die flexible Ausspielung des Materials erzielt durch die verbesserte Kundenansprache eine höhere Aufmerksamkeit und ist stets auf aktuellem Stand.
Ferner bieten Content Management Systeme auch Statistik- und Monitoring-Tools, um aus erfassten Daten lernen und den Ausspielungsstatus überwachen zu können. Ein weiteres Plus von modernen Digital Signage Software Systemen ist eine offene Programmierungsschnittstelle oder auch API (Application Programming Interface) genannt. Darüber lässt sich nahezu jegliches Drittsystem anbinden, sodass bestimmte Aktionen durch Austausch von Daten ermöglicht werden können. Gleichermaßen sind so auch Sensoren anbindbar, um neben einer Automatisierung von Contentinteraktionen auch das Nutzerverhalten erfassen zu können. Mit den daraus generierten Daten lassen sich häufig und weniger häufig genutzte Touchpoints und Inhalte identifizieren, um daraufhin zielgenaue Anpassungen im Grundsetting oder der Bildinhalte zu ermöglichen.
„Content is king“ – Das beste Softwaresystem kann eine fehlende Contentstrategie nicht ersetzen!
Nach wie vor steht der Satz „Content is king!“ über allem, da die angezeigten Bildinhalte immer die Schnittstelle zwischen der digitalen Ebene und dem Kunden oder der anzusprechenden Person sind. Ein ansprechendes Grunddesign ist dabei genauso wichtig wie wechselnden Inhalte. Um die Attraktivität der Touchpoints auch für wiederkehrende Kunden zu erhalten, sind stetige Aktualisierungen unabdingbar. Aus diesen Gründen ist es wichtig, Rollen- und Verantwortlichkeiten zu definieren, die neben der initialen Definition und Bereitstellung von Bildinhalten, selbige auch stetig aktualisieren. Gleichermaßen müssen die Touchpoints im Sinne eines Lebenszyklusmodells auch stetig weiterentwickelt werden.
Anwendungsmöglichkeiten von Digital Signage-Lösungen
Für Digital Signage-Lösungen gibt es eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten in nahezu allen Branchen. Im Handel sind sie besonders stark vertreten.
Die Formatvielfalt erlaubt es, ganz unterschiedliche Inhalte über das System zu streuen. Werbespots, Informationen über Produkte und Dienstleistungen und Imagefilme von Marken und Unternehmen sind nur die offensichtlichen Einsatzmöglichkeiten. Digitale Schaufenster können die Ladenfläche von Handelsunternehmen aufpeppen. Eine moderne Inszenierung kann auch mit ansprechendem Design eine gewünschte Stimmung vermitteln. Am Empfang in Unternehmen und Hotels können über Signage-Systeme Gäste begrüßt und mit Informationen versorgt werden. Als Wegeleitung dient Digital Signage der Orientierung und kann helfen, Besucherströme zu leiten. Sie können aktuelle Nachrichten anzeigen, die Wettervorhersage abbilden oder über Fahrzeiten im öffentlichen Personenverkehr informieren.
Darüber hinaus bieten technische Schnittstellen beispielsweise die Möglichkeit zur Einbindung von Webseiten oder Onlineshops zur Abfrage und Bestellung von Produkten.
Interaktive Anwendungen können per Touchscreen, über eine App oder per Smartphone Integration mit Bluetooth bedient werden, so dass die User gezielt auf Inhalte zugreifen und weitere Funktionen nutzen können. Mittels Datenanalysen lassen sich Inhalte noch genauer auf das jeweilige Publikum zuschneiden.
Unser Wegweiser für Ihr Digitale Signage-Vorhaben
Auf dem Markt ist eine große Anzahl an Signage-Systemen verfügbar. Die Grundfunktionen der unterschiedlichen Lösungen ähneln sich weitgehend. Welche Lösung für Ihr konkretes Vorhaben die richtige ist, können wir Ihnen in unserer Beratung beantworten.
In einem ersten Schritt erfassen wir gemeinsam mit Ihnen alle Anforderungen an Ihr Projekt. Das beginnt bei der Infrastruktur vor Ort, die notwendig ist, um das System zum Laufen zu bringen. In Workshops identifizieren wir notwendige Softwarefeatures für die Bedienung und Administration. Dazu muss klar sein, welche Art von Content Sie über das System verteilen wollen. Passend dazu suchen wir nach Hardwareausstattung für die Ausspielung und die notwendigen Zentralkomponenten.
Für eine nachhaltige und problemlose Nutzung des Systems, müssen unbedingt die Parameter für den langfristigen Betrieb geklärt werden. Wollen Sie die Ausstattung kaufen oder setzen Sie auf ein Signage as a Service-Modell? Wer kümmert sich um die Systeme nach Implementierung?
Wer ist für Pflege und Support zuständig? Wer liefert die Inhalte und wie oft sollen diese aktualisiert werden? Hier ist eine eindeutige Definition der Rollen und Zuständigkeiten der Zulieferer und Betreiber nötig. Aber auch bei diesen Definitionen unterstützen unsere macom Experten mit ihrer Erfahrung und ihrem Knowhow.
Stehen alle wichtigen Aspekte fest, erstellen wir ein erstes Konzept. Auf Basis der Anforderungsanalyse führen unsere Experten eine technische Software Evaluation durch und ermitteln die zu erwartenden Kosten. Dies schließt Lizenzen für Server, mögliche individuelle Sonderprogrammierungen und Nutzerschulungen mit ein. In Abgleich mit Ihren Anforderungen und Ihrem Budget prüfen wir passende Systemlösungen und stellen die vielversprechendsten Anbieter mit allen Vor- und Nachteilen dar.
Anschließend liegt es am Kunden, beziehungsweise den späteren Usergruppen, in einer Hands-on Phase das System in vordefinierten Szenarien zu testen und daraufhin eine Entscheidung zu treffen, welches System sich am besten für Sie eignet.
macom fertigt dann alle notwendigen Unterlagen für die Ausschreibung an und holt entsprechende Angebote ein. Diese werden wiederum bewertet und der Kunde erhält eine Empfehlung für die Vergabe. Unsere Experten koordinieren im weiteren Verlauf die Implementierung des Systems, einschließlich der Einrichtung der relevanten Schnittstellen und Servicestrukturen für eine geregelte Inbetriebnahme.
Autor: Felix Niedrich, Redakteur macom GmbH; Philip Eschenfelder, AV-Senior-Consultant / Project Manager macom GmbH