Im letzten Teil unserer macom Expertenübersicht über die ISE-Trends besprechen wir die Themen AV-Management-Systeme und Raumbuchungs-Systeme. Zudem wagen wir mit unseren Kollegen von macomNIYU einen Einblick in die Bedeutung der ISE als Impulsgeber für den Eventbereich und die Veranstaltungstechnik. Lesen Sie außerdem abschließend unser Expertenfazit zur ISE 2018 und ihrer Bedeutung für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in Unternehmen.
ISE-Trends für AV-Management-Systeme
Im Bereich der Raumbuchungssysteme hatte die diesjährige ISE mit einzelnen Ausnahmen wenig Neues zu bieten. Die beiden großen Spezialisten Condeco und Evoco waren etwas unterrepräsentiert. Sie waren nur über Händler und Systemhauspartner auf der Messe vertreten. Hersteller mit einem umfangreicheren Produktangebot wie Crestron, AMX oder Sony präsentierten ebenfalls Raumbuchungslösungen. Dies haben allerdings lediglich der Ergänzung des Portfolios gedient und wiesen wenig Alleinstellungsmerkmale auf.
Interessanter Lichtblick war der Aussteller easescreen aus Österreich. Als Softwarehersteller aus dem Digital Signage-Bereich hatte er dieses Jahr erstmals auch umfangreiche Raumbuchungs-Lösungen auf dem Stand. Dabei bot er neben der integrierten Softwarelösung auch interessante Hardwarekomponenten diverser Displayhersteller. Im Besonderen wurden sehr kostengünstige und energiesparende E-Ink-Displays vorgestellt, die nun den Weg von der Warenauszeichnung beispielsweise im Elektronik-Discounter in die Bürowelt nehmen.
Empfehlung der macom Experten
Welche Lösung sinnvoll ist, hängt wie immer von den Use-Cases und vom zur Verfügung stehenden Budget ab. Für eine kleinere Anzahl von Meetingräumen lohnt sich der Einsatz von Buchungs- und Ausschilderungssystemen meist nicht. Für das Management und den effizienten Betrieb beispielsweise von Konferenzetagen mit vielen Räumen ist ein Raumbuchungssystem unerlässlich. Es erlaubt i. d. R. auch die Verknüpfung mit kaufmännischen, Digital Signage und Gebäudetechnik-Systemen.
Was dieses Jahr auf der ISE gefehlt hat, waren echte integrierte Systeme, eine Antwort auf die Frage nach der Intelligenz in Räumen und wie diese Intelligenz gestaltet sein muss, damit sie einen echten Mehrwert bringt. Dazu gehören beispielsweise eine intelligente Verbindung zur TGA oder auch Anwesenheitssensoren, die den Raum wieder frei geben, sollte er nicht genutzt werden usw. Besonders in Unternehmen, deren Meetingräume eine hohe Auslastung haben, ist dies sinnvoll. Die einzelnen intelligenten Technologien dafür sind vorhanden, aber wie sieht ein integriertes Gesamtsystem aus und wie ist es intuitiv nutzbar?
ISE-Trends für Raumbuchungssysteme
Im Bereich der Raumbuchungssysteme hatte die diesjährige ISE mit einzelnen Ausnahmen wenig Neues zu bieten. Die beiden großen Spezialisten Condeco und Evoco waren etwas unterrepräsentiert. Sie waren nur über Händler und Systemhauspartner auf der Messe vertreten. Hersteller mit einem umfangreicheren Produktangebot wie Crestron, AMX oder Sony präsentierten ebenfalls Raumbuchungslösungen. Dies haben allerdings lediglich der Ergänzung des Portfolios gedient und wiesen wenig Alleinstellungsmerkmale auf.
Interessanter Lichtblick war der Aussteller easescreen aus Österreich. Als Softwarehersteller aus dem Digital Signage-Bereich hatte er dieses Jahr erstmals auch umfangreiche Raumbuchungs-Lösungen auf dem Stand. Dabei bot er neben der integrierten Softwarelösung auch interessante Hardwarekomponenten diverser Displayhersteller. Im Besonderen wurden sehr kostengünstige und energiesparende E-Ink-Displays vorgestellt, die nun den Weg von der Warenauszeichnung beispielsweise im Elektronik-Discounter in die Bürowelt nehmen.
Empfehlung der macom Experten
Welche Lösung sinnvoll ist, hängt wie immer von den Use-Cases und vom zur Verfügung stehenden Budget ab. Für eine kleinere Anzahl von Meetingräumen lohnt sich der Einsatz von Buchungs- und Ausschilderungssystemen meist nicht. Für das Management und den effizienten Betrieb beispielsweise von Konferenzetagen mit vielen Räumen ist ein Raumbuchungssystem unerlässlich. Es erlaubt i. d. R. auch die Verknüpfung mit kaufmännischen, Digital Signage und Gebäudetechnik-Systemen.
Was dieses Jahr auf der ISE gefehlt hat, waren echte integrierte Systeme, eine Antwort auf die Frage nach der Intelligenz in Räumen und wie diese Intelligenz gestaltet sein muss, damit sie einen echten Mehrwert bringt. Dazu gehören beispielsweise eine intelligente Verbindung zur TGA oder auch Anwesenheitssensoren, die den Raum wieder frei geben, sollte er nicht genutzt werden usw. Besonders in Unternehmen, deren Meetingräume eine hohe Auslastung haben, ist dies sinnvoll. Die einzelnen intelligenten Technologien dafür sind vorhanden, aber wie sieht ein integriertes Gesamtsystem aus und wie ist es intuitiv nutzbar?
ISE-Trends für den Veranstaltungsbereich
Zum Abschluss wollen wir noch einen Blick darauf werfen, was die ISE für den Bereich der temporären Installationen und die Eventbranche gebracht hat. Dafür haben wir unsere Kollegen von macomNIYU befragt, die ebenfalls auf der ISE gewesen sind.
Für unsere Kollegen von macomNIYU ist die ISE immer ein Impulsgeber. Dort wird sichtbar, was die Medientechnik für Möglichkeiten bietet und wo sich die Branche hinbewegt. Nicht alles kann direkt für den Veranstaltungsbereich übernommen werden. Dort werden beispielsweise viel höhere Anforderungen an eine robuste Mechanik gestellt. Dennoch konnten die Kollegen viele Eindrücke gewinnen von Neuheiten, die auch für temporäre Installationen nutzbar sind. So gab es unter anderem interessante Lösungen in den Bereichen Projektion, LED und Displays zu sehen. Christie präsentierte beispielsweise eine neue Lösung für die Autokalibrierung mehrerer Projektoren im Softedge-Verbund. Auch das Thema Chip-on-Board-LEDs könnte mittelfristig für Events relevant werden. Im Displaybereich bot das Thema OLED wieder herausragende Möglichkeiten für spektakuläre Installationen.
Von großer Relevanz war das Thema IP-basierte Signalübertragung. Für den Eventbereich sind besonders die Übertragungsraten mit 10 GBit-Bandbreite interessant. Die Eventplaner sind diese Bandbreite zum einen aus dem Broadcast-Bereich gewöhnt. Zum anderen gibt es bei Live-Events häufiger Anwendungen, bei denen Latenzen eine große Rolle spielen und Audio und Video absolut synchron laufen müssen. Hier ist es durchaus von Vorteil, dass Entscheidungen zur Bandbreite nicht vom Corporate-Netzwerk oder der Unternehmens-IT abhängen. Wobei auch ein Event-Netzwerk auf ein Corporate-Netzwerk aufgesetzt werden kann. Von noch größerer Bedeutung sind zudem häufig die Steckverbindungen, die robust sein müssen.
Empfehlung der macomNIYU Experten
Das Thema Datentransport verselbstständigt sich zunehmend. In Bezug auf die Multi-Signalübertragung konnten wir auf der diesjährigen ISE eine Evolution in zuverlässige Lösungen sehen. Hier sind die temporären Installationen den Festinstallationen durchaus einen Schritt voraus. Für die Eventbranche erwarten wir in der näheren Zukunft verlässliche 10 GBit-Systeme, über die die Signalübertragung und zugleich auch eine echtes Signalmanagement möglich sind. Erste Beispiele gibt es bei komplett IP-basierten Ü-Wagen aus dem Broadcast-Bereich. Für die Eventbranche geht es jedoch darum, robuste und alltagstaugliche Lösungen für permanente Auf- und Abbauten zu finden.
Zudem wird das Know-how der Fachplaner aufgrund der Bandbreite der Möglichkeiten ein immer wichtigeres Alleinstellungsmerkmal. Das hat auch die diesjährige ISE wieder gezeigt. Nur wer Lösungen kennt, kann sie auch planen und einsetzen. Das bezieht sich auch auf Systeme und Lösungen für die virtuelle Modellierung von Events, deren Produktion und die Produktionsprozesse. Um hier das Know-how durchgängig zu garantieren, wird es immer wichtiger, dass derjenige, der ein Event durchführt, dieses auch plant. In Bezug auf die Technik sind die Eventplaner allerdings häufig davon abhängig, was die großen Eventverleiher anbieten. Hier ergibt sich für den AV-Planer die Herausforderung, innovative Technik auch von außerhalb des Mietmarktes in die Planung zu übernehmen. Die Eventverleiher müssen in die neuen Technologien investieren.
macom Expertenfazit zur ISE 2018
Am Ende unserer Trendübersicht zur ISE 2018 steht die Frage: Was bleibt nach der Messe? Sicherlich die Erkenntnis, dass die Branche an verschiedenen Punkten einen Schritt nach vorne gemacht hat. Dazu gehört zum Beispiel das Thema Usability. Viele Hersteller scheinen endlich verstanden zu haben, dass nur Produkte, die von den Anwendern auch genutzt werden können, einen Mehrwert generieren können. So gab es verschiedene Beispiele, in denen Hersteller die Funktionen ihrer Lösungen auf bestimmte Use-Cases konzentriert und dabei teilweise die Software-spezifischen User-Interfaces adaptiert hatten. Das ermöglicht eine einfachere Bedienung. Viele Produkte wurden mit einem direkten Bezug auf bestimmte Use-Cases präsentiert. Besonders beim Thema Digital Reality wurde das deutlich. Zudem haben viele Hersteller ihre Systeme über APIs stärker gegenüber Drittanbietern geöffnet. Dies scheint ein neuer Trend zu sein.
Das Thema IP ist endgültig angekommen und wird die AV-Branche nicht mehr verlassen. Im Gegenteil: Wir glauben, dass die IP-Signalübertragung und die Einbettung aller AV-Endgeräte in IP-Netzwerke die Branche nachhaltig verändern wird. Wer in Zukunft medientechnische Installationen auf einem Highend-Niveau tätigen möchte, wird dies auf der Basis eines IP-Systems machen müssen. Firmen-Netzwerke müssen dafür vorbereitet werden, um je nach Use-Case die nötigen Bandbreiten zur Verfügung stellen zu können. Das wird auch Auswirkungen für die Systemintegratoren haben. Was es hierfür jedoch dringend braucht, sind AVoverIP-Standards, die die Produkte und Systeme miteinander kompatibel machen. So wie es die Anwender auch aus der IT gewöhnt sind. Hier ist die Branche dringend gefordert.
Die Integration von medientechnischen Systemen wird zunehmend auch Entscheidungen auf strategischer Ebene erfordern. In den Bereichen Collaboration und CoWorking haben AV-Systeme beispielsweise immer häufiger direkte Auswirkungen auf den Erfolg von Geschäftsmodellen und das Erreichen von Unternehmenszielen. Hinzu kommt die immer weiter wachsende Vielfalt und Komplexität der technischen Lösungen. Hier wird es immer wichtiger, Entscheidungen auf Grundlage von konkreten Use-Cases zu treffen. Das bedeutet aber auch, dass die Auswahl Zeit braucht. Medientechnische Lösungen ohne eine ausreichende Beratung zu beschaffen, gleicht immer häufiger einem Glücksspiel. Viele Lösungen müssen zudem auch angepasst werden, da nicht jede Lösung gleich out of the box funktioniert. Das muss von Entscheidern auf Kundenseite eingeplant werden.
Wir sind gespannt, welche Entwicklungen es bis zur InfoComm 2018 gibt. Wenn Sie noch Fragen zu den Trends der ISE 2018 haben oder genauere Hintergrundinformationen benötigen, dann melden Sie sich bei uns. Unsere macom Ingenieurexperten und AV-Berater unterstützen sie gerne.
Autor:
Martin C. Wagner, Marketingmanager bei der macom GmbH